V4A – Hochlegierter Edelstahl für höchste Ansprüche
Der Werkstoff **V4A** steht für eine besonders widerstandsfähige Edelstahllegierung, die in zahlreichen technischen, industriellen und architektonischen Anwendungen zum Einsatz kommt. Vor allem dort, wo Korrosionsbeständigkeit,
Langlebigkeit und Hygiene eine entscheidende Rolle spielen, ist V4A eine zuverlässige Wahl. In diesem Beitrag erfahren Sie, was V4A genau ist, wie es sich von anderen Edelstählen unterscheidet und in welchen Bereichen dieser Werkstoff seine besonderen Stärken ausspielt.
Was ist V4A?
V4A ist keine offizielle Werkstoffbezeichnung nach DIN-Norm, sondern eine umgangssprachliche Kennzeichnung für eine Edelstahllegierung mit besonders hohem Korrosionsschutz. Die offizielle Werkstoffnummer lautet **1.4571** (AISI 316Ti), häufig auch als **rostfreier
Edelstahl mit Molybdän-Zusatz** bezeichnet.
Die Abkürzung „V4A“ steht ursprünglich für „Versuchsschmelze 4 Austenit“ und wurde vom deutschen Stahlkonzern Krupp eingeführt. Heute ist der Begriff fester Bestandteil im Sprachgebrauch vieler Branchen.
Zusammensetzung von V4A
V4A gehört zur Gruppe der austenitischen Edelstähle und besteht typischerweise aus:
- ca. 16–18 % Chrom (Cr)
- ca. 10–14 % Nickel (Ni)
- ca. 2–3 % Molybdän (Mo)
- + geringe Anteile von Titan (Ti), Kohlenstoff, Silizium u. a.
Der Molybdän-Zusatz verleiht dem Stahl eine erhöhte **Beständigkeit gegen chloridhaltige Medien**, etwa Salzwasser oder Reinigungsmittel.
Unterschied zwischen V2A und V4A
Sowohl **
V2A** als auch **V4A** sind Edelstahltypen mit hoher Rostbeständigkeit – jedoch gibt es einen entscheidenden Unterschied:
Eigenschaft
V2A (1.4301) V4A (1.4571)
Korrosionsschutz Hoch Sehr hoch (auch gegen Chloride)
Molybdängehalt Nein Ja (ca. 2–3 %)
Preis Günstiger Teurer
Einsatzbereich Innen, trocken Außen, feucht, salzhaltig
V4A eignet sich daher besonders für aggressive Umgebungen, wie z. B. Küstenregionen, Schwimmbäder, die Lebensmittelindustrie oder chemische Anlagen.
✔️ Höchste Korrosionsbeständigkeit
Durch den Molybdänanteil und die titanstabilisierte Struktur hält V4A selbst extremen Bedingungen wie salzhaltiger Luft, Reinigungsmitteln und Feuchtigkeit stand.
Einmal korrekt verbaut, benötigt V4A kaum Pflege. Er ist äußerst beständig gegenüber Umwelteinflüssen und mechanischer Beanspruchung.
✔️ Temperaturbeständigkeit
V4A bleibt auch bei höheren Temperaturen formstabil und widerstandsfähig. Das macht ihn interessant für thermisch beanspruchte Anwendungen.
✔️ Hygienisch und lebensmittelecht
Dank seiner glatten Oberfläche und Korrosionsbeständigkeit eignet sich V4A ideal für hygienisch sensible Bereiche wie Küchen, Labore oder medizinische Anlagen.
Typische Einsatzbereiche von V4A
– **
Bauindustrie**: Geländer, Fassaden, Verankerungen – **Schiffbau und Küstenbereiche**:
Schrauben, Verkleidungen, Halterungen – **Lebensmittel- und Pharmaindustrie**: Produktionsanlagen, Tanks, Arbeitsflächen – **Schwimmbäder und Saunen**: Rohre, Armaturen, Befestigungselemente – **Chemische Industrie**: Behälter, Pumpen, Ventile in aggressiven Medien
Bearbeitung und Schweißeigenschaften
V4A lässt sich gut schweißen, bohren und kaltumformen. Beim Schweißen ist jedoch auf geeignete Schweißzusätze und die Vermeidung von interkristalliner Korrosion zu achten – daher wird oft der Zusatz von **Titan (Ti)** verwendet, um das Gefüge zu stabilisieren (→ 316Ti).
Was kostet V4A?
Der Preis von V4A ist höher als der von herkömmlichem
Edelstahl (z. B.
V2A), da die enthaltenen Legierungselemente wie Molybdän und Titan deutlich teurer sind. Dafür bietet V4A jedoch **höchste Qualität, Sicherheit und Lebensdauer** – ein Invest, der sich langfristig auszahlt.
Fazit: V4A – Für anspruchsvolle Umgebungen unverzichtbar
V4A ist der
Edelstahl der Wahl, wenn Korrosionsbeständigkeit, Stabilität und
Langlebigkeit gefragt sind. Ob in der Industrie, im Bauwesen oder in sensiblen hygienischen Bereichen – mit V4A setzen Planer und Techniker auf einen Werkstoff, der auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktioniert.
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